Entstehungsgeschichte

Der Name Ganter wird geschichtlich erstmals 1280 erwähnt. Als Geburtsstunde des Freigerichtes Ganter steht der 26. Oktober 1436. Es war der Tag an dem durch Unterzeichnung des Kaufvertrages Ganter ins volle Eigentum der Leute der Talschaft überging. Ganter wurde damit ein unabhängiges, demokratisches Gemeinwesen, ein selbständiges Meiertum oder Freigericht wie die offizielle Bezeichnung lautete. Der Meier besass die hohe und niedere Gerichtsbarkeit, also das Blutrecht d.h. er hatte über Leben und Tod des Übeltäters zu entscheiden.

Die „Burgerschaft Ganter“ ist heute eine als Burgerschaft organisierte privatrechtliche Korporation und hat ihren Sitz in Ried-Brig. Der Zweck der „Burgerschaft Ganter“ besteht in der Verwaltung des Burgerschaftsvermögens und der Hege und Pflege ihrer Wälder. Das Burgerrecht von Ganter erwirbt, wer von einem Burger oder einer Burgerin abstammt und bei Geburt einen Burgernamen trägt. Adoption ist der Geburt gleichgestellt.

  • 1986

    Flag Flag

    550 Jahre Burgerschaft Ganter

    Feier zum Jubiläum des Freikaufs von 1436.
    Weihe einer neuen Fahne mit Symbolen des Tales (Bortelhorn, Berisal-Kapelle, Tannen).

  • 1974–1975

    Tools Tools

    Rettung und Renovation der Kapelle Berisal

    Die heruntergekommene Kapelle wird erworben, restauriert und unter grossen Kosten erneuert.
    Sie wird zum neuen geistigen Mittelpunkt des Gantergebiets.

  • 1954

    Tools Tools

    Neues Reglement & staatliche Anerkennung

    Die Burgerschaft erhält erstmals ein modernes Statut, vom Staatsrat genehmigt.
    Damit ist die Burgerschaft rechtlich als privatrechtliche Körperschaft verankert.

  • 20. Jh.

    Leaf Leaf

    Moderne Forst- und Infrastrukturentwicklung

    • Ausbau der Holztransportwege (Seilbahnen, später Lastwagenstrassen).

    • Ab 1943 systematischer Forstbetrieb mit Förstern, Wegen, Schutzbauten.

    • Ab 1970: Ausbau der Nationalstrasse N9, inklusive neuer Ganterbrücke.
      Dies führt zu erheblichen Eingriffen, aber auch zu Entschädigungen und Investitionen in Waldpflege.

  • 1801–1805

    Bucket Bucket

    Bau der Napoleonstrasse über den Simplon

    Die neue Passstrasse führt am Siedlungszentrum vorbei; Zen Brunnen verliert an Bedeutung.
    Ganter wird verkehrstechnisch erschlossen, was Handel und später die Forstwirtschaft verändert.

  • 19. Jh.

    Arrow-combo Arrow-combo

    Konsolidierung

    Die Burgerschaft verwaltet ihr Erbe weiter, führt Meyentage durch und organisiert Wald- und Alpwirtschaft.
    Mehrere Alpgenossenschaften (Bortel, Wasen, Steinen) entwickeln sich eigenständig.

  • 1803

    Doc-text Doc-text

    Neubeginn der Burgerschaft

    Ehemalige Amtsträger und führende Ganterbürger treffen sich am 14. Januar 1803 in Glis und beschliessen:
    → Die Burgerschaft Ganter wird als privatrechtliche Gemeinschaft weitergeführt.
    → Es werden wieder Meier, Säckelmeister und Versammlungen eingeführt.
    Dies ist der Start der modernen Burgerschaft.

  • 1798/99

    Cloud-thunder Cloud-thunder

    Untergang des Freigerichts

    Mit dem Einmarsch der Franzosen und der Helvetischen Republik wird das Freigericht aufgelöst.
    Das Gebiet wird der neuen Gemeinde Ried-Brig zugeteilt – die alte Autonomie erlischt formell.

  • 16.–17. Jh.

    Adjust Adjust

    Aufgabe des Tals als dauernder Wohnsitz

    Das Gantertal wird zunehmend nur noch als Alpgebiet genutzt.
    Die politischen Strukturen bleiben jedoch erhalten (Meier, Räte, Sennordnung).

  • 1443

    Brush Brush

    Erste bekannte Satzungen

    Die Gantner geben sich eigene Vorschriften zur Ordnung von Gericht, Gemeinwesen und Nutzung der Allmenden.
    Dies festigt die demokratische und autonome Struktur des Freigerichts.

  • 1436

    Attention Attention

    Freikauf & Gründung des Freigerichts Ganter

    Als Geburtstunde des Freigerichtes Ganter steht der 26. Oktober 1436. Es war der Tag an dem, durch Unterzeichnung des Kaufvertrages – mit den Erben von Johannes Uldrici von Raron – in der Höhe von 300 Mörsiger Pfund, Ganter ins volle Eigentum der Leute der Talschaft überging. Ganter wurde damit ein unabhängiges, demokratisches Gemeinwesen, ein selbständiges Meiertum oder Freigericht wie die offizielle Bezeichnung lautete. Der Meier besass die hohe und niedere Gerichtsbarkeit, also das Blutrecht d.h. er hatte über Leben und Tod des Übeltäters zu entscheiden.

    Dies bedeutet politische und wirtschaftliche Selbstständigkeit und gilt als „Geburtstag“ der Burgerschaft.

  • 13.–14. Jh.

    Bookmarks Bookmarks

    Lokale Adelsfamilien prägen das Gantergebiet

    Adelsgeschlechter wie Ornavasso, Blandrate, Raron, Aosta besassen Herrschafts- und Gerichtsrechte im Gantertal.
    Diese Zersplitterung prägte die lokalen Machtverhältnisse bis ins 15. Jahrhundert.

  • Ab 1300

    Tools Tools

    Entstehung der eigenständigen Gemeinden Ganter & Grund

    Durch wachsende Bevölkerung und zunehmende Eigenorganisation bildeten sich zwei Gemeinden heraus.
    Sie organisierten Nutzung von Wald, Alpen und Wegen selbst – ein Vorläufer der späteren Burgerschaft.

  • 1280

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    Erste Erwähnung

    Der Name Ganter wird geschichtlich erstmals 1280 erwähnt.

  • 999

    Feather Feather

    Übergang an den Bischof von Sitten

    König Rudolf III. von Hochburgund schenkt das Wallis (inkl. Ganter) dem Bistum Sitten.
    Damit beginnt eine lange Phase kirchlich-feudaler Herrschaftsstrukturen im Tal.

  • Vor 1000

    Book-open Book-open

    Frühe Besiedlung - Jungsteinzeit bis Frühmittelalter

    Erste Spuren menschlicher Nutzung finden sich im Raum Brig. Im 13. Jahrhundert war das Gantertal bereits weitgehend gerodet und besiedelt. Die Alemannen schufen durch Rodung („Reuten“) die Grundlage für dauerhafte Siedlungen im Gantergebiet.